Allergologie

Unter dem Begriff Allergie versteht man eine spezifische Änderung der Immunitätslage im Sinne einer krankmachenden Überempfindlichkeit. Die allergische Reaktion ist kein Zeichen einer Abwehrschwäche, sondern eine krankhafte Überreaktion des Abwehrsystems auf bestimmte Stoffe (Allergene). Man bezeichnet sie auch als fehlende/mangelnde Toleranz gegenüber Umweltstoffen.

Ca. 30 Millionen Menschen leiden in Deutschland an einer Allergie (ca. 1/3 der gesamten Bevölkerung).

Allergien können an allen Körperstellen auftreten, die mit der Umwelt Kontakt aufnehmen, so z.B. die äußere Haut (Kontaktekzem), die Schleimhäute der Nase (allergischer Schnupfen durch Pollen, Schimmelpilze, Hausstaubmilben, Tierepithelien), die Augenlider (allergisch bedingtes Augenjucken, Conjunctivitis allergica), die Mundschleimhaut, die Zunge (meist durch sogenannte Kreuzallergene Stoffe / Eiweise in Steinobst, Kernobst, Gewürze, Fisch, Krabbentiere), die Schleimhaut des Kehlkopfes (mit Schwellung, Atemnot, Ersticken), der Darmregionen (Nahrungsmittel, Milcheiweiß, Hühnereiweiß, Krämpfe, Durchfall).

Allergische Erkrankungen wie Asthma, atopisches Ekzem (Neurodermitis) und allergische Rhino-Conjunctivitis (Heuschnupfen) treten gehäuft familiär auf, ein Zeichen dafür, dass die Disposition hierzu genetisch vererbt werden kann. Erbliche Komponente: ist eines der Geschwister allergisch, so ist die Wahrscheinlichkeit der allergischen Erkrankung eines Kindes bei 25-30%, ist ein Elternteil Allergiker, so sind es 20-40%, sind z.B. beide Elternteile Allergiker, so liegt die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung der Kinder bei 50-60 %, teilweise wird auch ein Wert von bis zu 80% angegeben.

Allergien treten in hochzivilisierten Bevölkerungen deutllich häufiger auf, als bei Naturvölkern. Theorien besagen, das Kinder, die in größeren Familien aufwachsen, die sich nicht ständig in hochreiner, quasi desinfizierter Umgebung aufhalten, durch ihren Kontakt zu Krankheitserregern einen gesünderen Aufbau des Immunsystems erhalten. Ihr Immunsystem kann daher besser zwischen tatsächlich gefährlichen Stoffen/Keimen und „normalen Umgebungsbedingungen“ unterscheiden und so eine gewisse Toleranz aufbauen.

Eine Allergie kann nicht von einer auf eine andere Person übertragen werden, eine Allergie ist nicht ansteckend.

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